Der Platzhirsch Citrix mit seinen Lösungen XenDesktop und XenApp bietet seit vielen Jahren die Virtualisierung von Applikationen und ganzen Desktops an.
Dahinter stecken einige Komponenten, die ich kurz beschreiben möchte.

Der Client der virtualisierte Anwendungen oder einen Desktop nutzen möchte, benötigt hierfür den Citrix Receiver – ehemals ICA-Client. Dieser wird von ThinClient Anbietern in Ihre Clients integriert bzw. steht für fast alle Betriebssyteme und mobile Geräte zur Verfügung.

Startet man diesen wird eine Verbindung zum XenDesktop Kontroller oder XenApp Kontroller aufgebaut. Dieser besitzt eine Schnittstelle zur Virtualisierungsumgebung, wo alle virtualisierten Maschinen laufen, die entweder einen ganzen Desktop oder nur eine Anwendung dem Client zur Verfügung stellen.

Hat man 10 Clients und möchten alle gleichzeitig einen virtuellen Desktop nutzen, sind 10 virtuelle Maschinen nötig.
Hat man 10 Clients und möchte gleichzeitig lediglich eine Anwendung nutzen die Terminalserver tauglich ist, benötigt man einen Terminalserver.

Als Virtualisierungsumgebung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.

– Der Citrix eigene XenServer (seit Version 6.2 komplett OpenSource) – lediglich gegen Einwurf kleiner Münzen gibt es noch Support/Updates oben drauf
– VMWare ESX
– Microsoft HyperV

Nur die ersten zwei bieten die Möglichkeit, für grafikintensive Anwendungen physikalische GRID-Karten von NVIDIA auf mehrere virtuelle Maschinen aufzuteilen bzw. durchzureichen¹. Gab es schon vor über 10 Jahren die Möglichkeit von PCI Passthrough² – also das Durchreichen von physikalischen Karten an einen Gast, kann jetzt mit der Lösung vGPU auch Grafikleistung virtualisiert werden. Somit kann auch für rechenintensive grafische Anforderungen wie CAD-Entwicklung eine Virtualisierung genutzt werden und es steht eine Grafikkarte für mehrere virtuelle Maschinen zur Verfügung.

Was macht die Konkurrenz?

Auch VMWare zieht mit der Lösung VMware Horizon nach. VMWare erlaubt keine alternativen Virtualisierungslösungen – setz also die eigene Lösung ESX/i voraus. Welche Versionen unterstützt sind, verrät die Matrix³.

Lizenztechnisch ändert sich nichts auf Clientseite. Möchte man einen Desktop virtualisieren, benötigt man eine Lizenz für das OS in der virtuellen Maschine. Möchte man lediglich Anwendungen virtualisieren, benötigt man einen Terminalserver mit den üblichen Lizenzen.

¹ http://www.nvidia.de/object/grid-xenapp-de.html
² http://wiki.xen.org/wiki/Xen_PCI_Passthrough
³ http://www.vmware.com/resources/compatibility/sim/interop_matrix.php

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